Die neue, harmonisierte EU-Norm EN IEC 60335-2-89:2022 erlaubt den Verkauf gewerblicher Kühl- und Gefriergeräte mit einer Füllmenge bis 500 g Propan R290

search 20 Nov 2023

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500 G of R290 propane in commercial refrigeration, an opportunity for an increased adoption of natural refrigerants worldwide, EPTA says

Am 2. August 2023 wurde die technische Norm EN IEC 60335-2-89:2022 mit der EU-Maschinenrichtlinie (MD) harmonisiert. 

 

Diese harmonisierte technische Norm regelt die Sicherheitsanforderungen gewerblicher Kühlgeräte mit eingebautem Kompressor oder mit Split-System. Damit gilt sie für steckerfertige Geräte, Integralmodelle, Semi-Plug-Ins (Waterloop-System), Kälteaggregate für Kühlzellen usw. 

 

Die wichtigste Neuerung dieser aktualisierten und harmonisierten Norm für in sich geschlossene Geräte besteht darin, dass die erlaubte Füllmenge für A3-Kältemittel (z. B. Propan, Isobutan) von 150 g auf etwa 500 g angehoben wird und die Grenze für die A2L-Kältemittel (leicht entzündlich) von 150 g auf 1,2 kg heraufgesetzt wird. Für Split-Systeme gilt allerdings eine Obergrenze von 150 g. 

 

Verglichen mit der bisherigen Regelung kann man die neue Norm zurecht als einen wichtigen Schritt hin zu einer stärkeren Verbreitung der natürlichen Kältemittel bezeichnen, denn durch das Heraufsetzen der erlaubten Füllmenge steigt auch die Kälteleistung der brennbaren Kältemittel, sodass der einzelne Kältemittelkreislauf 5-6 kW erreichen kann: Für Geräte wie Schockkühler oder Eismaschinen ein entscheidender Unterschied. 

 

Ein wichtiger Grundsatz der neuen Norm ist jedoch, dass das Risiko, das von einer höheren Menge des entzündlichen Kältemittels ausgeht, nicht höher sein darf als bei den alten Grenzwerten. Daher müssen seitens der Hersteller eine Reihe von Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt und Zusatzanforderungen erfüllt werden,  um zu gewährleisten, dass das Sicherheitsniveau im Wesentlichen unverändert bleibt. Das betrifft insbesondere die Produktentwicklung und Werksprüfung, die Platzierung der Geräte in den Geschäften und die Ausstattung der Verkaufsräume. 

 

Epta betrachtet die Einführung dieser neuen Norm als eine Chance für den vermehrten Einsatz klimafreundlicher Kältemittel weltweit und als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz”, erklärt Francesco Mastrapasqua, Institutional Affairs Manager von Epta. Und weiter sagt er: “Die künftige Entwicklung neuer Geräte mit höheren Füllmengen an brennbaren Kältemitteln hängt zunächst von der Nachfrage auf dem Markt ab, allerdings müssen die Auswirkungen der geplanten Schritte stets sorgfältig bedacht werden, um einen Risikoanstieg zu verhindern."